Bessere Texte schreiben: Meine Tipps für 2023

Kennst du diese Texte, bei denen man gar nicht anders kann als zu denken: “Wow, die sind richtigrichtigrichtig gut!” und “Wow, das würde ich auch gern können!”? Also ich habe davon schon einige gelesen und die allerbesten waren für mich die, bei denen ich nicht nur sofort den Sinn verstanden, sondern auch gleich ein Gefühl dabei hatte.

Dann sind Texte meiner Meinung nach wirklich gelungen. Mit der Zeit habe ich durch viel Selbstgeschriebenes, aber auch durch Fortbildungen, gelernt, warum uns manche Texte vor Langeweile umhauen…und andere vor Begeisterung.

Ein paar dieser Tipps möchte ich euch mitgeben.

Klarer, einfacher, eleganter: So schreibst du bessere Texte

1. Klarheit schaffen

Oft verlieren wir uns ins Floskeln, Buzzwords und allgemeinen Aussagen, weil wir nicht genau wissen, was wir sagen wollen. Deshalb empfehle ich dir eigentlich IMMER, nicht gleich los zu schreiben – ganz gleich, um welche Art von Text es sich handelt, ob Email oder Liebesbrief. Nimm’ dir vor dem Schreiben so viel Zeit wie möglich, um folgende Fragen zu klären:

  • Was ist das Ziel dieses Textes?
  • Wer ist deine Zielgruppe? (Okay, bei einer Email offensichtlich…aber wie sieht es mit Website-Texten und LinkedIn-Beiträgen aus?)
  • Was ist deine Kernbotschaft?
  • Gibt es mehrere Sinnabschnitte, die du in Absätze teilen könntest?
  • Was willst du überhaupt sagen?

Vor allem bei Schreibblockaden lohnt es sich, letztere Frage so einfach wie möglich zu beantworten. Wie würdest du es zum Beispiel einer Freundin in nur einem Satz erklären? Und dann schreib’. genau diesen Satz einfach mal auf … daran feilen kannst du später immer noch.

Warum du also erstmal für dich Klarheit schaffen solltest? Damit deine Kernbotschaft deines Textes auch bei den Leser*innen ankommt und der Text seinen Zweck erfüllt.

2. Einfache Texte schreiben

Einfache Texte sorgen einfach dafür, dass Menschen sie schneller und eben einfacher lesen können und somit auch schneller verstehen, was du überhaupt sagen willst. So wird dein Geschriebenes auch lebendig und prägt sich ein. Dieser Punkt geht also Hand in Hand mit der oben genannten Klarheit. Hier kommen ein paar Tipps, wie du ganz schnell einfache(re) Texte schreiben kannst:

  • Schreib’ mal so, wie du auch sonst schreibst und vergiss’ die Regeln aus dem Deutschunterricht, dass Sätze möglichst lang sein müssen, um eloquent zu wirken.
  • Bevorzuge kürzere Sätze. Vielleicht kannst du einen Bandwurm-Satz trennen? Versuche es mal, das wirkt oft Wunder.
  • Kürzen! Gemäß dem Motto “Kill your darlings” habe ich schon so viele Sätze wieder gelöscht, weil sie sich mit bereits Geschriebenem gedoppelt haben. Halte dich an deine Kernbotschaft und bleib’ kritisch deinem eigenen Text gegenüber.
  • Aktiv statt passiv. Wenn Dinge oder Menschen etwas “tun”, liest sich der Text schöner und in der Länge auch einfacher.
  • Von einer anderen Person lesen lassen. Versteht sie, was du sagen möchtest? Wenn nicht, warum nicht? Lass’ dir ehrliche Antworten geben und nimm’ sie als Inspiration, deinen Text nochmal anzupassen.

Warum du einfache Texte schreiben solltest? Weil du so deine Botschaften, Gedanken (und subtil auch deine Ziele) logisch transportieren kannst und dabei unsexy Bleiwüsten vermeidest.

3. Lebendigkeit hinzufügen

Texte, die “nur” nach den Maximen Klarheit und Einfachheit verfasst sein, laufen schnell Gefahr, langweilig und unpersönlich zu klingen. Denken wir an den Beipackzettel von Paracetamol: Wir verstehen, wann und wie oft wir eine Tablette nehmen sollen…aber große Literatur ist es nicht. Wie fügen wir unseren Texten also Eleganz, Würze und das große Gefühl hinzu?

Probier’s mal damit:

  • Mehr Verben, weniger Adjektive. Durch die “Tun”-Worte erhältst du im Handumdrehen einen viel lebendigeren Text. Vielleicht überzeugt dich dieses Beispiel:
    “Der Baum ist grün, groß, buschig und voller Blätter”. vs.
    “Der Baum überragt die Landschaft wie ein stiller Riese. Seine sattgrünen Blätter wogen leicht im Wind und erzählen von einem herrlichen Sommer. Mit seiner kugelrunden Krone erinnert der Baum wie ein Bum-Bum-Eis am Stiel.”
  • Einen Fluss herstellen. Das funktioniert mit unterschiedlich langen Sätzen. Trau’ dich: Probiere mal einen sehr kurzen, einfachen Satz, der vllt nur aus Subjekt, Verb und Objekt besteht. Und dann einen etwas längeren. Schon dadurch erhält dein Text einen schönen Fluss und dadurch auch eine sehr persönliche Eleganz auf einem etwas höheren Level.
  • Man kann Eleganz aber auch noch anders schaffen, nämlich mit Satzzeichen: Durch Ausrufezeichen (bitte aber spärlich einsetzen), durch gesetzte Klammern, Doppelpunkte und Gedankenstrich. Schon allein dadurch können davor nicht da gewesene Pausen entstehen und du kannst den Lesefluss deines Textes und vor allem das Leseempfinden deiner Leser steuern. Übrigens: In dem Buch “Die Marquise von O” wird ein ganzes Verbrechen nur durch einen Gedankenstrich erzählt.

Weil ich so oft darüber stolpere und den Fehler selbst sehr oft gemacht habe: Ein Bindestrich ist kein Gedankenstrich! Ein Bindestrich ist kürzer und fügt entweder Wortgruppen zusammen oder trennt sie. Also zum Beispiel: Lotto- Annahmestelle oder Groß- und Kleinschreibung.

Ein Gedankenstrich ist länger und trennt Satzteile voneinander. Ein Gedankenstrich entsteht, wenn du Alt + Bindestrich (-) drückst.

4. Persönlichkeit hinzufügen

Die Punkte in diesem Absatz bringen wahrscheinlich keine schnellen Quick Fixes, zahlen sich langfristig aber definitiv aus.

  • Verzichte auf Floskeln, egal, in welchem Text. Wenn du deinem Text Persönlichkeit hinzufügen möchtest, dann geh’ zurück zu Punkt eins, schaffe Klarheit und überlege dir nochmal ganz genau: Was möchtest du sagen? Welches Gefühl möchtest du erzeugen? Welches Ziel willst du erreichen?

Zum Beispiel Verliebtsein: Natürlich kann man von den “1000 Schmetterlinge im Bauch” sprechen. Aber wie fühlen sich Schmetterlinge im Bauch an? Und irgendwie finde ich den Gedanken von flatternden Wesen in meinem Bauch auch seltsam. Man könnte zum Beispiel auch sagen: “Es fühlt sich an wie der Moment in der Achterbahn, in dem man ganz oben ist, die Welt kurz still steht, einen plötzlich eine seltsame Mischung aus furchtbarer Angst und unbändiger Vorfreude überfällt, bevor man nach unten rattert und das Adrenalin durch den ganzen Körper flutet.”

Und wenn du immer wieder bei Floskeln landest: Dann formuliere den Gedanken entweder ganz klar und einfach. Oder lass’ ihn weg.

  • Üben, üben, üben: Wenn ich mir überlege, warum ich jetzt als Texterin arbeite und viele Menschen aka Kunden meine Texte wohl ziemlich gut finden und veröffentlichen und woran das wohl liegt, dann ist hier die Antwort: Ich habe von meiner Mama ein ziemlich gutes Gespür für die Sprache und vor allem für Grammatik mit bekommen. Aber alles Andere, den Witz, die Frische und vor allem “meine” charakteristische Schreibe” sind erst dadurch entstanden, dass ich immer viel schreiben musste und dadurch einfach Übung bekommen habe. Und dadurch ist letztlich auch mein Geheimrezept für gute Texte entstanden.
  • Have fun and trust in yourself. Es gibt die Schreiber:innen voller kreativer Vergleiche, es gibt die strukturierten, es gibt die schlichten, es gibt ausschweifende – und all ihre Texte sind eine großartige Ergänzung für die bestehende Welt der Texte. Deshalb will ich dich mit diesem letzten Punkt ermutigen, hin und wieder auf alle Regeln zu sch…n, einfach los zu schreiben und darauf zu vertrauen, dass du etwas produzieren wirst, dass schon so ankommen wird, wie es ankommen soll. In diesem Sinne: Viel Spaß mit dem nächsten Text!

Und falls du bei einem bestimmten Text doch gern einen Schulterblick hättest oder konkret wissen möchtest, was du besser machen kannst: Melde dich bei mir und wir schauen gemeinsam, wie wir deine Texte so aufs nächste Level heben, dass du deine individuellen Ziele besser erreichen kannst.

Fragen? Her damit!

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Julia Mayer

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